Radiale Stoßwellentherapie

Die radiale Stoßwellentherapie (RWST) ist sehr gut geeignet, um Erkrankungen in höher gelegenen Gewebezonen zu behandeln, zum Beispiel den Tennisellenbogen oder muskuläre Beschwerden. Bei dieser Methode breiten sich die Stoßwellen breitflächig, dafür aber nicht so tief im Gewebe aus. Im Vergleich zur fokussierten Stoßwelle ist die RSWT schonender. Dafür ist die Wirkkraft der fokussierten EWST größer, bedarf jedoch auch einer präziseren Diagnostik und ist deshalb etwas zeitaufwendiger.

Ablauf der radialen Stoßwellentherapie

Wenn sichergestellt ist, dass die RSWT ein geeignetes Verfahren ist, um die vorliegenden Beschwerden zu verbessern, kann die Behandlung beginnen. Eine Betäubung ist nicht erforderlich. Für eine bessere Übertragung der Druckwelle in das Gewebe wird die Haut jedoch zunächst mit einem Gel oder Öl behandelt. Danach werden die außerhalb des Körpers erzeugten Impulse über ein Handgerät auf die Haut appliziert. Pro Sitzung werden meist zwischen 100 und 5000 Stoßwellen appliziert.

Die Behandlung dauert etwa fünf bis 15 Minuten und wird ambulant durchgeführt. Nach der Sitzung können Sie nach einer kurzen Ruhephase die Praxis wieder verlassen. Verzichten Sie unmittelbar nach der Behandlung auf Sport oder andere anstrengende körperliche Aktivitäten. Trinken sie aber viel Wasser.

Welche Geräte kommen zum Einsatz?

Bei der RWST kommen Spezialgeräte zum Einsatz, die auf elektrohydraulische oder elektromagnetische Weise Schallimpulse erzeugen. Über den Kopf des Geräts gelangen die Stoßwellen durch die Haut in das Körperinnere.

Gibt es Nebenwirkungen?

Die radiale Stoßwellentherapie gilt als sehr nebenwirkungsarmes Verfahren. Nur sehr selten treten bei manchen Patienten an den behandelten Stellen leichte Schmerzen, Hautrötungen oder kleine Blutergüsse auf, die in der Regel innerhalb kurzer Zeit von selbst verschwinden. Bei Bedarf können herkömmliche Schmerzmittel und Kühlelemente auf den betroffenen Hautbereichen verwendet werden. Die Behandlung gilt als sehr schmerzarmes Verfahren. Einige Patienten empfinden das während der Anwendung spürbare Klopfen als unangenehm oder schmerzhaft. In diesen Fällen ist es sinnvoll, die Impulsintensität anzupassen.

Erfahrungen und Patientenberichte mit der radialen Stoßwellentherapie

Angesichts der derzeit noch unzureichenden Studienlage zu der Wirksamkeit der radialen Stoßwellentherapie bei einzelnen Erkrankungen und Beschwerden sind Erfahrungsberichte von Patienten von großer Bedeutung. Sie zeigen mehrheitlich, dass die RSWT die Schmerzen deutlich lindern und die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke und Knochen verbessern kann. Beides wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten aus, insbesondere wenn vorher konventionelle Behandlungen keinen Erfolg gezeigt haben.

Wie schnell wirkt eine radiale Stoßwellentherapie?

Schon nach der ersten Sitzung spüren viele Patienten eine Linderung ihrer Beschwerden. Die volle Wirkung entfaltet sich meist nach einigen Sitzungen, wenn sich bei den meisten Patienten eine deutliche Verbesserung bis hin zur Schmerzfreiheit einstellt.

Was kostet die radiale Stoßwellentherapie?

Die radiale Stoßwellentherapie kostet pro Sitzung zwischen 30 und 55 Euro, je nach Aufwand. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine radiale Stoßwellentherapie bislang nur in Ausnahmefällen: Seit 2019 gibt es eine anteilige Kostenübernahme für bis zu drei Sitzungen zur Behandlung des Fersensporns (Fasciitis plantaris). Bitte sprechen Sie vorher mit ihrer Krankenkasse.

Bei den privaten Versicherungen ist die Kostenübernahme der Behandlung bei einigen Erkrankungen vorgesehen. Hierzu gehören unter anderem der Fersensporn und die Kalkschulter. Bei anderen Erkrankungen wie dem Tennis- oder Golferellenbogen kommt es auf den gewählten Tarif an. Deshalb ist es sinnvoll, sich vor dem Behandlungsbeginn bei der jeweiligen Krankenversicherung über eine eventuelle Kostenübernahme zu informieren.

Radiale Stoßwellentherapie in Anwendung
Radiale Stoßwellentherapie in Anwendung
Radiale Stoßwellentherapie