Manuelle Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage (MLD) ist eine spezielle, sehr sanfte Massagetechnik, die mit rhythmischen, kreisenden und pumpenden Griffen ausgeführt wird. Sie wurde ursprünglich von Emil Vodder, Michael Földi und Albert Asdonk entwickelt und gehört heute zu den speziellen physiotherapeutischen Maßnahmen bzw. Techniken. Die MLD erfordert eine zusätzliche längereAus- und Weiterbildung.

Was ist das Besondere daran?

Anders als klassische Massagen wirkt MLD nicht tief in die Muskulatur, sondern sehr oberflächlich, weil das Lymphsystem direkt unter der Haut liegt. Sie fördert den Abtransport von Flüssigkeit (Lymphe), Stoffwechselabbauprodukten und Eiweißen aus dem Gewebe. Besonders wirksam ist die MLD bei Schwellungen (Ödemen), da die Lymphbahnen und Lymphknoten gezielt aktiviert werden. Sie hat zudem eine ganzheitliche Wirkung: Sie wirkt zusätzlich entspannend, schmerzlindernd und unterstützt das Immunsystem.

Die manuelle Lymphdrainage kombiniert Entstauungs- und Ödemtherapie. Sie wird meist in Kombination mit Kompressionstherapie eingesetzt.

Typische Indikationen sind:

  • Lymphödeme: zum Beispiel nach Operationen, Verletzungen oder bei angeborenen Störungen des Lymphsystems.

  • Postoperative und posttraumatische Schwellungen: z.B. nach orthopädischen oder plastisch-chirurgischen Eingriffen.

  • Chronisch-venöse Insuffizienz: Unterstützung bei Venenerkrankungen, wenn sich Flüssigkeit im Gewebe staut.

  • Lipödem: zur Linderung von Schwellungen und Schmerzen.

  • Onkologische Nachsorge: insbesondere nach Tumoroperationen und Entfernung von Lymphknoten (z.B. Brustkrebs).

  • Weitere Anwendungsgebiete: Migräne, rheumatische Erkrankungen oder bestimmte neurologische Erkrankungen, bei denen Schwellungen und auch Schmerzen auftreten.

Lymphdrainage
Lymphdrainage